Was macht eigentlich eine Vermögensberaterin?

Banker ist nicht gleich Banker – Service, Kundenberatung, Qualitätssicherung, Immobilienvermittlung oder Vertriebsmanagement sind nur einige der Bereiche, in denen Bankkaufleute tätig sind. Einer davon ist auch die Vermögensberatung. Worauf es dabei ankommt, und was die Herausforderungen sind, erzählt Vermögensberaterin Stephanie Kopp.

Für meinen Job ist es ganz wichtig, dass man gut mit Menschen umgehen kann. Finanzangelegenheiten sind ja eine echte Vertrauenssache und wenn ich es da nicht schaffe, eine gute Beziehung zu meinem Gegenüber aufzubauen, kann ich ihn auch nicht wirklich gut beraten. Dazu gehört ein gewisses Einfühlungsvermögen, also dass man die Bedürfnisse des Kunden versteht. Aber es gehören auch Umgangsformen dazu und ein selbstbewusstes Auftreten. Denn die Kunden möchten respektiert werden, aber sie sollten mich auch als Expertin sehen und akzeptieren.

Dazu kommt natürlich das fachliche Know-how: Es gibt keine spezielle Fortbildung zur Vermögensberaterin, was man über Ausbildung und Studium hinaus benötigt, lernt man durch Erfahrung, durch Selbststudium und von den Kollegen. So besprechen wir uns untereinander, beispielsweise bei den Beratersitzungen oder holen uns Rat von den Experten bei der DZ Bank. Die DZ Bank bietet hier auch passende Schulungen an, die sich wirklich lohnen.

Ein klassischer Beratungsfall: Eine Kundin hat ihre Immobilie verkauft und möchte das Geld nun sinnvoll anlegen. Ich bespreche dann erst einmal mit ihr, was ihre Ziele sind – benötigt sie das Geld bald wieder oder möchte sie es langfristig anlegen, wie ist ihre Risikobereitschaft und wie sind die Rahmenbedingungen, also was ist möglicherweise sonst noch an Vermögen vorhanden. Aus diesen Informationen erstelle ich dann ein für sie passendes und individuelles Konzept.

Bei einem Folgetermin erstellten wir dann eine Vermögensstruktur, die zu den Plänen der Kundin passt, also eine sinnvolle Aufteilung zwischen kurz-, mittel- und langfristigen Anlagen. Dabei werden auch spezielle Wünsche berücksichtigt, wenn die Kundin beispielsweise Wert auf eine besonders nachhaltige Geldanlage legt oder etwas im Bereich Industrie 4.0 wünscht.

Etwa nach einem Jahr schaue ich dann gemeinsam mit der Kundin, ob alles noch so passt oder ob sich etwas verändert hat. Vielleicht ist jetzt eine größere Anschaffung fällig, wie ein neues Auto und dann schauen wir, woher das Geld dafür am besten genommen wird.

Häufige Themen sind auch Erbschaften oder ein größeres Darlehen so umzuschichten, dass die Zinslast geringer wird. Da hatte ich erst kürzlich einen Fall, bei dem ich einer Kundin sehr helfen konnte, die Belastungen dauerhaft zu senken. Sie hat sich richtig darüber gefreut – so etwas motiviert und freut einen natürlich auch selbst.

Die Themen sind also sehr abwechslungsreich und das macht es für mich auch so spannend als Vermögensberaterin. Dass ich mich in meinem Job so wohl fühle liegt natürlich auch am direkten Arbeitsumfeld. Wir sind hier in der Filiale einfach ein super Team und es herrscht eine richtig gute Stimmung – man hilft sich gegenseitig und kann auch mal einen Witz machen. Diese Atmosphäre spüren und schätzen auch die Kunden.

Ich bin bereits seit meiner Ausbildung bei der Volksbank Freiburg und habe hier direkt mit einem Dualen Studium im Fach Finanzdienstleistung angefangen. Anschließend habe ich mir nochmal eine Auszeit genommen von drei Monaten – mein alternativer Berufswunsch war früher, in der Hotellerie zu arbeiten, und das wollte ich einfach nochmal ausprobieren, bevor ich mich endgültig für einen Berufsweg entscheide. Nach den drei Monaten im Hotel war die Entscheidung aber ganz klar und ich bin zurück zur Volksbank gegangen. Hier war ich dann zuerst am schönen Kaiserstuhl im Service, 2015 kam ich als Privatkunden-Beraterin in die Filiale nach Merzhausen. Seit 2017 bin ich hier als Vermögensberaterin tätig.

 

Stephanie Kopp

ist seit 2010 bei der Volksbank Freiburg, seit 2017 als Vermögensberaterin in der Filiale Merzhausen. Entspannung findet sie beim Joggen und beim Fußball gucken – sie ist bekennender SC Freiburg-Fan.