So regeln Azubis alles rund ums Geld

Haben Sie den Ausbildungsvertrag schon in der Tasche oder sind Sie gerade auf der Suche nach dem passenden Beruf? Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Finanzen während der Ausbildung im Griff haben, Extra-Geld bekommen und welche Versicherungen Sie wirklich brauchen.

Wenn Sie Ihre Ausbildung beginnen, sollten Sie über ein eigenes Girokonto verfügen. Denn darauf überweist der Arbeitgeber das Gehalt. Aber auch bei einer schulischen Ausbildung ist es ein wichtiger Schritt in die finanzielle Selbstständigkeit: Sie können einen Dauerauftrag für den Beitrag beim Sportverein einrichten, selbst Überweisungen tätigen und haben dank Online-Banking jederzeit einen Überblick über aktuelle Einnahmen und Ausgaben. Ab 18 Jahren können Sie eigenständig ein Girokonto eröffnen. Bereits davor gibt es die Möglichkeit, bei der Volksbank Freiburg ein kostenloses Jugendkonto einzurichten. Dafür kommen Sie am besten zusammen mit Ihren Eltern zu einem Beratungstermin, da deren Zustimmung und Unterschrift notwendig sind. Auch das Girokonto für 18- bis 24-Jährige ist bei der Volksbank Freiburg kostenlos.

Zusätzliche Finanzierungsquellen für Azubis

Die Ausbildungsvergütung fällt sehr unterschiedlich aus: Auf der einen Seite gibt es vollschulische Ausbildungen, zum Beispiel zum Physiotherapeuten oder Sozialassistenten, die nicht bezahlt werden. Auf der anderen Seite gibt es die duale Ausbildung, bei der der Arbeitgeber immer eine Vergütung bezahlt. Wie hoch die ausfällt, hängt stark von der Branche ab, wie Berechnungen des Bundesinstituts für Berufsbildung zeigen: Während ein Florist durchschnittlich 617 Euro pro Monat verdient, sind es bei einer Kauffrau für Versicherungen und Finanzen mehr als 1.000 Euro. Viele Auszubildende sind deshalb auf zusätzliche Finanzierungsquellen angewiesen.

5 Möglichkeiten, Ausbildung & Co. zu finanzieren

1. Wenn man eine Ausbildung oder ein Studium macht, bekommen die Eltern bis zum Ende des 25. Lebensjahres weiterhin das Kindergeld ausgezahlt. Momentan beträgt es mindestens 194 Euro pro Monat, ab Juli 2019 steigt es auf mindestens 204 Euro. Dieser Betrag steht Ihnen auf jeden Fall zu. Tatsächlich sind die Eltern gesetzlich dazu verpflichtet, die Ausbildung ihrer Kinder bis zum ersten berufsqualifizierenden Abschluss zu finanzieren und können diese Ausgaben zumindest teilweise von der Steuer absetzen.

2. Wer eine duale Ausbildung macht und nicht mehr bei den Eltern wohnt, kann die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) beantragen. Ob Sie Anspruch haben, hängt unter anderem von Ihrem eigenen und dem Einkommen Ihrer Eltern ab. Der BAB-Rechner zeigt, ob und wie viel Geld es gibt.

3. BAföG ist nicht nur etwas für Studenten: Auch wer eine vollschulische Ausbildung macht, kann BAföG erhalten. Ob Sie BAföG bekommen, hängt ebenfalls davon ab, wie viel Geld Ihnen bereits zur Verfügung steht.

4. Wer in die erste eigene Wohnung ziehen möchte, aber Probleme hat, das Geld für die Mietkaution zusammenzubekommen, kann dem Vermieter stattdessen eine Bürgschaft vorschlagen: Eine Mietbürgschaft können sowohl Ihre Eltern als auch die Volksbank Freiburg übernehmen. Diese würden einspringen, wenn Sie Ihrem Vermieter Geld schuldig bleiben.

5. Es ist möglich, zusätzlich zur Ausbildung noch einen Nebenjob zu machen: Sie können zum Beispiel in einem Café arbeiten oder Nachhilfe geben. Bei einer dualen Ausbildung müssen Sie allerdings den Ausbildungsbetrieb informieren, dass Sie einen Nebenjob aufnehmen möchten – und dieser muss zustimmen.

Versicherungen und Altersvorsorge – was brauche ich

Als Azubi muss man sich noch gar nicht um so viele Versicherungen Gedanken machen – gleichwohl sind diese vier Punkte wichtig:

Krankenversicherung

Eine Krankenversicherung ist unverzichtbar. Bis einschließlich 25 Jahre können Azubis in der Familienversicherung ihrer Eltern bleiben, wenn sie monatlich nicht mehr als 435 Euro (bzw. 450 Euro bei einem Minijob) verdienen. Ansonsten müssen Sie sich über Ihren Arbeitgeber eigenständig versichern lassen.

Private Haftpflichtversicherung

Saft über den neuen Laptop des Nachbarn geschüttet? Oder Wasserschaden in der Mietwohnung? In solchen Fällen springt die private Haftpflichtversicherung ein. Zunächst sollten Sie bei der Haftpflichtversicherung Ihrer Eltern nachfragen, ob die während der Ausbildung weiterhin für Sie gilt. Ist das nicht der Fall, schließen Sie unbedingt selbst eine Haftpflichtversicherung ab. Bereits ein Wasserschaden kann teuer werden. Aber sobald durch Ihr Handeln andere Menschen verletzt wurden, steigen die Forderungen in enorme Höhen.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Ob Bandscheibenvorfall oder psychische Erkrankung: Die Berufsunfähigkeitsversicherung bewahrt einen davor, in existenzielle Finanznot zu geraten, wenn man seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Vor Abschluss der Versicherung wird eine sogenannte Risikoprüfung durchgeführt: Je jünger man ist und je weniger Vorerkrankungen man hat, desto niedriger sind die Beiträge, um sich umfassend abzusichern.

Altersvorsorge

Auch wenn die Rente noch unendlich weit weg scheint, macht es Sinn, sich schon jetzt mit dem Thema Altersvorsorge zu beschäftigen. Wer früh anfängt, kann mit kleinen Beiträgen über viele Jahre eine gute Vorsorge aufbauen und sich möglichst viele Zuschüsse sichern: zum Beispiel vom Arbeitgeber bei der betrieblichen Altersvorsorge und vom Staat bei der Riester-Rente. Die Volksbank Freiburg erklärt Ihnen gerne, welche Möglichkeiten Sie schon während der Ausbildung haben.