Die Volksbank Freiburg beiteiligt sich tatkräftig an dem Projekt Resilire – altersübergreifendes Resilienzmanagement. Gemeinsam mit der Uni Freiburg und weiteren Verbundpartnern verfolgt dieses Projekt das Ziel, die Resilienz bei der Arbeit zu fördern.
Per Mausklick zu mehr Resilienz
Für das Projekt wurden eine Reihe von Instrumenten entwickelt, die die Mitarbeitenden der Bank selbst ausprobiert haben. Im Herbst 2016 wurde zu diesem Zweck ein webbasiertes Resilienztraining durchgeführt, zu dem alle Mitarbeitenden der Volksbank eingeladen waren. Wie dieses Angebot angenommen und von den Teilnehmenden beurteilt wurde, darüber möchte ich hier berichten.
Wissenschaftlich begleitet wurde der Einsatz dieses Online-Trainings von der Abteilung Wirtschaftspsychologie der Uni Freiburg. Die hierbei entstandene Evaluation, deren Ergebnisse uns selbstverständlich nur in aggregierter und anonymisierter Form vorliegen, überprüft die Wirksamkeit des Trainings aus weitgehend objektiver Sicht – eine Auskunft, die man im normalen Betriebsalltag nur selten erhält.

Alles andere als langweilig
Wer bei dem evidenzbasierten Training eine langweilige Ansammlung von Lehrmeinungen und Fakten wie zu Schulzeiten erwartete, war vermutlich überrascht über die lebendige und kurzweilige Gestaltung des Trainings. In den etwa fünf bis zehn Minuten dauernden Einheiten nahm die reine Wissensvermittlung nur wenig Platz ein. Stattdessen wurde man mit ansprechenden Bildern in verschiedene Themenwelten versetzt, zum Nachdenken über hilfreiche eigene Lösungen und Strategien angeregt und bekam Rätsel zum Lösen, Tonaufnahmen zum Hören und zahlreiche weitere Übungen zur praktischen Anwendung im Alltag an die Hand.
Unter den Kurstiteln „Achtsam sein“, „An sich glauben“ und „Positiv denken“ wurden zahlreiche arbeitsbezogene Situationen aufgegriffen und erlebbar gemacht, in denen Resilienz eine wichtige Rolle spielt. Im Anschluss an jeden Kurs blieb Raum, um die eigene Meinung zu äußern und die Trainingseinheiten zu bewerten. Vor und nach der Trainingsphase wurden zudem Online-Befragungen durchgeführt, die Aufschluss über die Wirksamkeit des Trainings geben sollten.
Unerwartet hohe Resonanz
Die Resonanz auf das Online-Resilienztraining war überaus positiv: Bereits wenige Tage nach Ankündigung hatten schon mehr als 100 Mitarbeitende ihr Interesse daran geäußert. Auch wenn im Verlauf des Trainings ein gewisser Schwund zu verzeichnen war, freut mich die hohe Beteiligung sehr – sie unterstreicht meiner Meinung nach nicht nur die Aktualität des Themas, sondern auch das besondere Engagement und die positive Grundhaltung zu Schulungsangeboten in unserem Haus.
Wie erwähnt, wurden die Teilnehmenden nach jedem Kurs gebeten, die vorangegangenen Trainingseinheiten zu bewerten. Auf die Frage, wie gut, neutral oder schlecht die einzelnen Kurse empfunden wurden, gaben etwa vier von fünf Teilnehmenden ein positives Urteil ab. Die meisten stimmten zudem den Aussagen zu, dass
• die behandelten Inhalte und Übungen interessant waren
• sie nützliche Anregungen erhalten haben
• sie die Kurse weiterempfehlen würden
Die freien Kommentare enthielten weitere positive Rückmeldungen. Vereinzelt zeigte sich aber auch, dass nicht jeder etwas mit dem Training anfangen konnte. Die überwiegend positiven Rückmeldungen bestärken uns darin, den eingeschlagenen Weg gemeinsam weiterzugehen und auch weiterhin Angebote zur Förderung von Resilienz zur Verfügung zu stellen.

Auch für den Alltag brauchbar
Abgesehen von einer hohen Beteiligung und guten Bewertungen wäre es natürlich auch wünschenswert, dass das Training positive Auswirkungen hat. In erster Linie interessierte uns hierbei, ob das Resilienztraining zu mehr Resilienz führt und ob es den Umgang mit Widrigkeiten und anderen Herausforderungen des Berufsalltags erleichtert. Um das zu erreichen ist es wichtig, dass man sich von den Trainings angesprochen fühlt und etwas für sich mitnehmen kann.
Resilienztraining führt zu mehr Resilienz
Um letztendlich von einem erfolgreichen Training sprechen zu können, sollte das Gelernte auch im Arbeitsalltag angewendet werden können und zu Verbesserungen in den im Training angesprochenen Bereichen führen. Vor allen Dingen sollte das Resilienztraining „resilient machen“!
Um dies zu beurteilen, wurde in der Evaluation ein Fragebogen eingesetzt, mit dem erfasst werden kann, wie resilient man sich im Umgang mit schwierigen Situationen bei der Arbeit verhält. Außerdem wurden in den Befragungen vor und nach dem Training auch das Arbeitsengagement und das Ausmaß psychischer Beanspruchung erfasst. Das heißt wie gut man nach der Arbeit abschalten kann und wie leicht oder schwer das Bündel an emotionalem Ballast ist, das man während und nach der Arbeit mit sich herum trägt.
Sowohl hinsichtlich der Resilienz als auch hinsichtlich des Arbeitsengagements und der psychischen Beanspruchung zeigten sich bei den Teilnehmenden im Vorher-Nachher-Vergleich im Durchschnitt Verbesserungen. Die Evaluation belegt somit, dass das Training nicht nur Spaß gemacht, sondern auch etwas gebracht hat. Herzlichen Dank an dieser Stelle an alle, die sich bereit erklärt haben, als Erste an diesem Training teilzunehmen und die auch den Aufwand der begleitenden Evaluation nicht gescheut haben.
Kein Ende in Sicht
Mitarbeitende, die Lust bekommen haben, sich selbst einen Eindruck von dem Training zu machen, oder die noch einmal einen Blick auf die Module werfen möchten die ihnen besonders gut gefallen haben, können weiterhin auf die Online-Trainings zugreifen.
Außer diesen web-basierten Resilienztrainings wurden im Jahr 2017 zwei ganztägige Workshops angeboten, in denen resilientes Handeln im Mittelpunkt stand und am Beispiel von typischen Situationen des beruflichen Alltags erprobt werden konnte.
Aufgrund der bisherigen Rückmeldungen und Fortschritte bin ich überzeugt, dass Resilienz auch in Zukunft eine Eigenschaft sein wird, die uns als Bank auszeichnet und uns erlaubt, den geplanten wie auch den unerwarteten Ereignissen der Zukunft mit Offenheit, Freude und einer gesunden Portion Selbstvertrauen entgegenzusehen.

Elke Hambrecht
gehört zu den Quereinsteigern in der Bank: Die Pädagogin und Arbeits- und Organisationspsychologin ist bei der Volksbank Freiburg für die Personalentwicklung zuständig. In ihrer Freizeit reist sie gerne, liest viel, macht Sport und kocht – besonders gerne für Freunde.