Berufe in der Bank: Vermögensberatung

Was macht eigentlich ein Vermögensberater und wie wird man Vermögensberater? Dazu hat Jasmin Böttcher ihrem Ausbildungsbeauftragten einige Fragen gestellt.

Ein Teil unserer Ausbildung ist gegen Ende des ersten Ausbildungsjahres die Vertriebspatenschaft. Dabei dürfen wir unseren Ausbildungsbeauftragten in die Beratungen begleiten und lernen so seine Arbeit näher kennen. So bekommen wir auch eine Orientierung, in welche Richtung wir uns nach der Ausbildung spezialisieren oder weiterbilden möchten. Und eine dieser Möglichkeiten ist die Weiterbildung zum Privatkundenberatung, um später Vermögensberater zu werden.

Herr Fischer, was sind Ihre Hauptaufgaben als Vermögensberater und wie sieht ein typischer Tagesablauf von Ihnen aus?

Meine Hauptaufgabe ist die Beratung und Betreuung vermögender Privatkunden.
Meistens geht es in meinen Gesprächen also darum, wie meine Kunden ihr Geld am besten anlegen können. Im ersten Schritt frage ich meine Kunden nach ihren Bedürfnissen, Wünschen, Zielen und Plänen um sie und natürlich auch ihre Risikobereitschaft kennenzulernen.
Da es die perfekte Musteranlage, die zu jedem passt, nicht gibt, erarbeite ich für meine Kunden daraufhin individuelle Anlagekonzepte.

In einem zweiten Gespräch präsentiere ich ihnen dann das erarbeitete Konzept. Natürlich besteht das immer aus mehreren Teilen: Die Gelder werden entsprechend der Kundenwünsche in Verschiedene „Töpfe“ mit verschieden Laufzeiten, Verfügbarkeiten, Risiko-, Anlage- und Assetklassen verteilt.

Welche persönlichen Eigenschaften sollte man für die Vermögensberatung mitbringen?

Einfühlungsvermögen und Empathie gegenüber Kunden. Eine gute Allgemeinbildung kann auch nie schaden. So kann man sich nicht nur über Geld unterhalten, sondern stellt eine persönliche Ebene zu seinem Gegenüber her.
Man sollte daneben auch ein breites und gleichzeitig tiefes Fachwissen haben. Dabei ist es wichtig, dass man sich immer wieder und regelmäßig weiterbildet. Sei es in Workshops, Webinaren, Studiengängen oder auch für sich selbst.

Welchen Unterschied gibt es zwischen der Privatkunden- und Vermögensberatung?

Der Unterschied liegt vor allem darin, dass die „Fälle“ in der Vermögensberatung meist komplexer sind, man mehr beachten muss und man deshalb mit einzelnen Kunden mehr Zeit verbringt. Deshalb betreut man auch nur einen kleineren Kundenkreis.

Wie kommt man nach der Ausbildung zur Vermögensberatung?

Nach der Ausbildung arbeitet man in der Regel als Serviceberater. Nach einiger Zeit hat man die Möglichkeit, am Trainee-Programm für Privatkundenberater teilzunehmen. Dort wird man dann für die Beratung fit gemacht. Man sollte in dieser Zeit (wie auch in der Ausbildung) versuchen, an so vielen Kundengesprächen wie möglich teilzunehmen, damit man möglichst viel aus der Praxis lernt. Da hat man die Möglichkeit, die erfahrenen Berater mit Fragen zu löchern oder sich etwas abzuschauen.


Dann wird man zunächst Privatkundenberater. Dieser „Posten“ ist sehr interessant. Man sitzt plötzlich allein mit einem Kunden hinter verschlossenen Türen. Das ist am Anfang ganz schön aufregend.

Jetzt geht es eigentlich nur noch darum Erfahrungen zu sammeln….  Und natürlich die persönliche Weiterbildung nicht vergessen. Dann kann man sich auf eine Stelle als Vermögensberater bewerben.

Wie lange sind Sie selbst schon bei der Volksbank Freiburg und wie sieht Ihr persönlicher Werdegang aus?

Ich habe meine Ausbildung zum Bankkaufmann 2007 bei der Deutschen Bank abgeschlossen.
Um meine Kunden umfassend beraten zu können, habe ich die Qualifikation zum Versicherungsfachmann (IHK) angeschlossen. Im Anschluss hab ich bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall bei einer benachbarten Volksbank im Außendienst gearbeitet und habe dort die Kunden und Kollegen betreut.
Im Oktober 2013 kam ich dann als Privatkundenberater zur Volksbank Freiburg.
Seit Januar 2016 bin ich nun als Vermögensberater in Haslach und im Rieselfeld tätig.

 

Was würden Sie jungen Azubis in Bezug auf deren Karriereweg mitgeben?

Das Wichtigste in diesem Beruf ist zuhören und verstehen. Wer seine Kunden und ihre Bedürfnisse versteht, der wird in der Beratung erfolgreich sein…

Jasmin Böttcher

hat sich nach einem Praktikum und anschließendem Abitur im Jahr 2018 bei der Volksbank Freiburg für die Ausbildung zur Finanzassistentin beworben und ist seitdem in den Filialen Haslach und Merzhausen zu finden.
In ihrer Freizeit trifft man sie oft zusammen mit ihrem Hund bei einem Spaziergang -oder bei schönem Wetter bei einer Spritztour durch Freiburg auf ihrer Vespa.