17. Februar 2022
Die Volksbank Freiburg kann erneut von einer positiven Entwicklung im Geschäftsjahr 2021 berichten. „Die Auswirkungen der Pandemie auf die Geschäftstätigkeit der Volksbank Freiburg sind schwächer als ursprünglich erwartet – gleichzeitig leiden viele Geschäfts- und Firmenkunden der Bank weiterhin unter den Folgen der Pandemie“, stellt Vorstandssprecher Uwe Barth für das Jahr 2021 fest.
„Die nach wie vor niedrigen Zinsen in Verbindung mit der ungebremst hohen Nachfrage nach Wohnraum führten zu einem weiteren Anstieg der Kreditvergabe“, so Barth weiter.
Das Zinsergebnis konnte trotz anhaltender Niedrigzinsphase auf dem Vorjahresniveau gehalten werden. Durch kontinuierliches Wachstum verbleibt das Betriebsergebnis auf dem Niveau der Jahre zuvor.
Die Bilanzsumme der Volksbank Freiburg ist im Jahr 2021 um 10,9 Prozent auf 4,10 Mrd. Euro (2020: 3,70 Mrd. Euro) gestiegen.
Das betreute Kundenvolumen ist um 9,6 Prozent auf 7,70 Mrd. Euro angewachsen. Neben den bilanziellen Kundeneinlagen und Kundenkrediten umfasst das betreute Kundenvolumen auch die außerbilanziellen Aktivitäten der Kunden in Wertpapieranlagen, bei vermittelten Darlehen, beim Bausparen und im Versicherungsgeschäft.
Bei den Kundenkrediten konnte eine höhere Zunahme als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum erzielt werden. Zum Jahresende beläuft sich der Bestand an bilanziellen Kundenkrediten auf 2,69 Mrd. Euro. Das entspricht einem Kreditwachstum von 9,1 Prozent. Insgesamt wurden Kredite in Höhe von 773 Mio. Euro neu vergeben. Der Anteil der Hilfskredite aufgrund der Pandemie betrug knapp unter 1,5 Prozent der gesamten Kreditvergabe.
Die bilanziellen Kundeneinlagen sind im Jahr 2021 um 5,7 Prozent auf 2,89 Mrd. Euro gestiegen.
Wachstumskurs stabilisiert Zinsergebnis
Das Zinsergebnis verbleibt 2021 mit 54,7 Mio. Euro (2020: 53,9 Mio. Euro) weiterhin auf einem auskömmlichen Niveau. Die ungebrochene hohe Nachfrage an Krediten kompensiert die Effekte der weiter anhaltenden Negativzinsphase. Auch in den kommenden Jahren geht die Volksbank davon aus, das Zinsergebnis durch Wachstum stabil halten zu können.
In den letzten Monaten ist das ausgerufene Ziel der Europäischen Zentralbank, Preisstabilität zu schaffen, nicht erreicht worden. Es ist deswegen notwendig, mittelfristig die Trendwende in der Negativzinspolitik einzuläuten. Die Volksbank Freiburg würde eine Anpassung der Zinspolitik begrüßen.
Der bereits gute Vorjahreswert beim Provisionsergebnis konnte um 12,1 Prozent auf 28,2 Mio. Euro gesteigert werden. Das Provisionsergebnis wird maßgeblich durch das Wertpapiergeschäft, das Versicherungsgeschäft, die Kredit- und Immobilienvermittlung und den Zahlungsverkehr geprägt.
So wurde im Jahr 2021 mehr bargeldlos bezahlt als jemals zuvor. Davon profitierten auch die Erlöse im Zahlungsverkehr. Über 82 Prozent häufiger bezahlten die Kunden der Volksbank im Vergleich zum Vorjahr mit der girocard kontaktlos. Auch die Anzahl der von unseren Kunden über die Volksbank Freiburg betriebenen Cash-Terminals stieg im abgelaufenen Jahr um fast 7 Prozent.
„Kontaktloses Bezahlen ist bei den Verbrauchern beliebt und dadurch im stationären Handel mittlerweile zum Standard geworden. Viele unserer Firmenkunden haben hier im vergangenen Jahr investiert“, ergänzt Vorstand Volker Spietenborg, der das Firmenkundengeschäft verantwortet.
Die Verwaltungsaufwendungen i. H. v. 51,3 Mio. Euro stiegen gegenüber dem Vorjahr (48,2 Mio. Euro) um 6,5 Prozent. Die Steigerung ist auf Nachholeffekte zurückzuführen. Im Jahr 2020, zu Beginn der Pandemie, haben aufgrund der Unsicherheiten kaum Schulungen, Weiterbildungen, Reisetätigkeiten sowie Veranstaltungen für Kunden und Mitarbeitende stattgefunden. Der Personalaufwand ist lediglich um 1,6 Prozent gestiegen.
Das Teilbetriebsergebnis bleibt mit 31,7 Mio. Euro stabil auf dem Vorjahresniveau (30,9 Mio. Euro). „Die Volksbank Freiburg kann weiter ein auskömmliches Teilbetriebsergebnis ausweisen. Vor einem Jahr war diese Entwicklung noch nicht absehbar – viele unserer Kunden, aber auch wir, haben gelernt, mit der Pandemie umzugehen. Das Ergebnis hilft uns, weiter das Eigenkapital zu stärken und den Mittelstand mit Krediten zu versorgen“, so Vorstandssprecher Uwe Barth.
Starke Steigerung der Eigenmittel
Die Volksbank Freiburg weist zum Stichtag 31.12.2021 Eigenmittel in Höhe von 347 Mio. Euro aus, das sind 4,8 Mio. Euro mehr als 2020. Das Kernkapital beträgt 313 Mio. Euro, eine Steigerung um 13,6 Mio. Euro zum Vorjahr. Damit ist die Volksbank sehr gut kapitalisiert und verfügt über ausreichend Eigenmittel, um den steigenden regulatorischen Vorschriften gerecht zu werden und weiterhin ihre Kunden zuverlässig mit Krediten zu versorgen.
Kundenzufriedenheit hoch – persönliche Beratung weiter gefragt
Im vergangenen Jahr erhielt die Volksbank Freiburg im Rahmen einer Kundenbefragung von über 2.700 Privat-, Firmenkunden und Kunden aus dem Private Banking Rückmeldung zu den Themen Beratungs- und Servicequalität.
Erfreulich ist, dass die gesamte Kundenzufriedenheit weiter auf einem sehr hohen Niveau ist. Im Vergleich zur letzten Kundenbefragung im Jahr 2017 ist die Zufriedenheit in der Altersgruppe von 18 bis 27 Jahren besonders stark gestiegen. Positive Rückmeldungen gab es vor allem für die Qualität in der Beratung und im Service sowie für die Entscheidungskompetenz der Beraterinnen und Berater.
Trotz zunehmender Digitalisierung hat die Befragung auch ergeben, dass sich die Kunden bei der Zusammenarbeit mit der Volksbank weiterhin vor allem Initiative und proaktives Informieren wünschen.
„Persönliche Beratung und Service sind unseren Kunden weiterhin das Wichtigste bei ihrer Hausbank – dies bedeutet, dass eine App oder das Online-Banking die Kundenbeziehung nur ergänzen können. Im Mittelpunkt unseres Angebots stehen weiter unsere qualifizierten Beraterinnen und Berater sowie die Mitarbeitenden im KundenServiceCenter und Service. Der Kunde kann immer wählen, wie er mit uns in Kontakt treten möchte – das macht eine Volksbank aus“, erklärt Privatkundenvorstand Stephan Heinisch dazu.
Digital-persönliche Beratung wächst stark
Das digital-persönliche Beratungsangebot der Volksbank Freiburg wurde 2021 auf das gesamte Leistungsangebot ausgeweitet. Kunden erleben dabei mit Hilfe von Screensharing und Telefon – an nahezu jedem Ort der Welt – die gleiche persönliche Beratung wie in der Filiale. Damit Kunden jederzeit zwischen einer persönlichen Beratung vor Ort und einer ortsunabhängigen Beratung entscheiden können, werden bis Mitte 2022 alle Beraterinnen und Berater für dieses Angebot geschult.
Auch die kürzlich befragten Privat- und Firmenkunden, die bisher eine visuell unterstützte Telefonberatung erlebt haben, bewerten diese äußerst positiv. Allein 2021 wurden über drei Mal so viele digital-persönliche Beratungen in Anspruch genommen wie 2020.
„Viele Kunden kennen unser digital-persönliches Beratungsangebot noch nicht – Kunden, die es ausprobiert haben, sind begeistert und werden die Möglichkeit mit hoher Wahrscheinlichkeit erneut nutzen. Und wer doch lieber in die Filiale kommen möchte, kann jederzeit zwischen Präsens- und digital-persönlicher Beratung wechseln – die Beraterin oder der Berater bleiben dabei für die Kunden gleich“, erklärt Vorstand Stephan Heinisch.
Kundenfrequenz und Filialstruktur
Beschleunigt durch die Pandemie besteht weiterhin ein rückläufiger Trend bei der Nutzung und Frequentierung der Filialen. Neben der Filialnutzung hat sich auch die Nutzung der Geldausgabeautomaten deutlich reduziert.
Maßgeblich für die Anzahl der Filialen im Geschäftsgebiet ist das Kundenverhalten – also die Frequentierung – und somit die betriebswirtschaftliche Tragfähigkeit.
Das Filialnetz wird ständig überprüft, so sind unter Berücksichtigung des Kundenverhaltens Veränderungen im Filialnetz nicht auszuschließen.
Auswirkungen der Pandemie schwächer als prognostiziert
Weiterhin zeigt sich die regionale Wirtschaft im Geschäftsgebiet der Volksbank Freiburg robust. Die staatlichen Hilfsmaßnahmen wie beispielsweise das Kurzarbeitergeld haben viele Unternehmen stabilisiert. Gleichzeitig ist zu erkennen, dass einige Branchen viel stärker und länger mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen haben.
„Die Pandemie schafft Ungerechtigkeit – viele unserer Kunden haben auch das zweite Pandemie-Jahr vergleichsweise unbeschadet überstanden und gelernt mit der Situation umzugehen. Andere dagegen, vor allem in den Branchen Gastronomie, Kultur und Tourismus kämpfen teilweise bis heute ums Überleben“, erklärt Vorstandssprecher Uwe Barth die besondere Lage.
Durch ständigen Austausch, kurze Wege und kluges Liquiditäts-management hat die Volksbank Freiburg viele Unternehmen aktiv in der Krise unterstützt, damit die eingeräumten Kreditlinien gar nicht erst ausgeschöpft werden mussten. Auch hat die Erholungsphase durch eine hohe Anpassungsgeschwindigkeit der Unternehmen früher begonnen als ursprünglich angenommen.
„Gesamtheitlich betrachtet ist die große Welle an Insolvenzen, die viele Experten befürchtet hatten, ausgeblieben. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer haben alles darangesetzt, ihre Betriebe krisenfester zu machen, was auch eine gute Perspektive für die Zukunft schafft. 2021 gab es weniger Zahlungsausfälle als in den Jahren zuvor“, ergänzt Uwe Barth.